Geht ein Unternehmen – respektive eine Organisation – den Weg der Agile Transformation, dann arbeiten, je nach Unternehmensgröße und -kontext, 100te wenn nicht gar 1.000de Mitarbeiter in agilen Strukturen und nach agilen Methoden.
Für sie gibt es in Bezug auf ihre Fachlichkeit keinen Team-, Gruppen oder Abteilungsleiter mehr. Das Was soll getan werden, wird künftig durch Product Manager und Product Owner vorgegeben. Für das administrative Wie sind dann Leute zuständig, die sich Scrum Master oder RTE (Release Train Engineer) schimpfen.
Abteilungen werden, je nachdem wie tief sie in der (Produkt-)Entwicklung tätig sind personell ausgedünnt oder gar aufgelöst.
Wohin mit den nicht mehr benötigten Team-, Gruppen- und Abteilungsleitern?
Soll ein Abteilungsleiter automatisch in die Rolle eines Product Manager oder RTE schlüpfen und Team- und Gruppenleiter werden zu Scrum Master und Product Owner „transformiert“?
So einfach geht das nicht. Am Ende stehen dem sogar arbeitsrechtliche Belange entgegen. Unabhängig von möglichen (arbeits-) rechtlichen Aspekten gilt es aber vor allem die (sozial-) psychologischen Aspekte zu berücksichtigen. Vielleicht fühlt sich ein Abteilungsleiter „entthront“, wenn er künftig „nur noch“ Product Manager ist.
Die Wertigkeit und Bedeutung eines Product Owners oder Product Managers wird oftmals gar nicht richtig wahrgenommen und damit oftmals unterschätzt. Product Manager oder Product Owner zu werden, empfindet so manch einer als hierarchischen Abstieg; als Knick in der Karriereleiter. Derweil können diese Rollen – sofern richtig ausgefüllt – signifikant zum Unternehmenserfolg beitragen und was könnte mehr Wertschätzung einbringen, als maßgeblich für die Entwicklung eines erfolgreichen Produktes verantwortlich zu sein. Analog ist das für die Rollen RTE und Scrum Master zu sehen. Wenn die Inhaber dieser Rollen ihr Handwerk verstehen, tragen sie ganz wesentlich zur Optimierung der Wertschöpfungskette und damit zum Unternehmenserfolg bei.
Conclusio
Eine Agile Transformation erfordert ein personalpolitisches Konzept, möchte man nicht in das Problem des Wohin mit Team-, Gruppen- und Abteilungsleiter laufen.
Wenn man es schafft die neuen Rollen, die überaus interessante und herausfordernde Arbeitsgebiete darstellen, richtig an den Mann – respektive die Frau – zu bekommen, löst sich ein Teil des Problems vielleicht von selbst auf.
Sie brauchen dabei Unterstützung?