Der Scrum Master – Methodenexperte, Moderator und Sekretärin des Teams?

Der Scrum Master – Methodenexperte, Moderator und Sekretärin des Teams?

Wirklich? Ist es Aufgabe des Scrum Masters die diversen Meetings zu moderieren – und vielleicht sogar noch zu organisieren – die ein Scrum so mit sich bringt?

Wohl kaum.

Die Meetings haben eine eindeutige Ownership und wem es auch immer gehört, soll sich auch um die Moderation des jeweiligen Meetings kümmern.

Das Daily, …

… wem gehört‘s? Nein, weder den Schweizern noch dem Scrum Master. Das Daily gehört dem Development Team und hat zum Ziel, dass sich die Mitglieder des Development Teams gegenseitig up-to-date bringen. Der Scrum Master – ebenso wie der Product Owner – kann und darf am Daily teilnehmen, hat aber keinen aktiven Part darin. Wenn er daran teilnimmt, dann um sich selbst up-2-date zu bringen und um zu sehen, ob das Daily auch in einer guten und zweckerfüllenden Art und Weise abläuft.

Der Review, …

… gehört dem Product Owner und dem Development Team und wird dazu genutzt dem Kunden zu zeigen, was man denn umgesetzt hat. Ziel sollte sein, dass der Kunde ob des geschaffenen Mehrwerts in Begeisterung „la ola“ – die Welle – schlägt. Nimmt der Scrum Master daran teil, was er darf aber nicht muss, dann nur um zu überprüfen ob der Sinn und Zweck dieses Meetings erfüllt wird oder er Korrekturvorschläge dazu unterbreiten soll.

Heiß das nun „der Review“ oder „das Review“? Ich glaube das ist ähnlich zu sehen wie „die Nutella“.

Der Genetiv ist dem Dativ sein tot.

Im Planning, …

… wird der anstehende Sprint geplant. Eine rein von Fachlichkeit getriebene Veranstaltung. Warum sollte der Scrum Master da mitmischen? Wo ist denn da das „selbstorganisierende Team“, wenn es immer eines Scrum Masters bedarf um organisatorische / methodische Dinge abzuhandeln? Auch hier prüft der Scrum Master ausschließlich die Effektivität und Effizienz, mit der das Event durchgeführt wird. Nur bei Bedarf greift er korrigierend ein.

Das Grooming und das Refinement

Beides dient dazu in der Pipeline befindliche Anforderungen – User Stories – in gemeinsamer Zusammenarbeit zwischen Product Owner und Development Team in Richtung Definition of Ready (DoR) zu entwickeln. Rein fachlicher Content, der da besprochen wird. Was für einen großen Mehrwert soll da der Scrum Master beifügen? Die Moderation etwa?

Haben wir noch was vergessen? Ach ja, …

… die Retro

Die einzige Veranstaltung, bei der das gesamte Scrum Team – also auch der Scrum Master – anwesend zu sein hat. Bei dieser Veranstaltung sind alle Mitglieder des Teams nur noch Teammitglieder. Nicht mehr Developer, Product Owner oder Scrum Master, sondern nur noch Teammitglieder. Wo steht geschrieben, dass die Retro immer vom Scrum Master moderiert werden muss?

Werte Kollegen und Kolleginnen Scrum Master,

es ist durchaus möglich ein (Scrum-) Team dahin zu entwickeln selbstorganisierend und eigenverantwortlich Meetings durchzuführen. So manches Team ist zwar von einem alles organisierenden und jedes Event moderierenden Scrum Master verwöhnt – oder soll man eher sagen „verzogen“ -, doch das lässt sich ändern. Dann verfällt ein Team auch nicht gleich in Unordnung, wenn der Scrum Master mal zwei oder gar drei Wochen im Urlaub ist und seine Stellvertretung empfindet es als nicht ganz so schlimm jetzt für ein weiteres Team die Moderation aller Meetings übernehmen zu müssen.

Methode
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