Agile: LeSS und SAFe und Multikulti

Agile: LeSS und SAFe und Multikulti

Eines gleich vorweg: „Menschen führen Projekte zum Erfolg“, so mein Credo.

Überhaupt, wir von der GesAPro stellen den Menschen im Projektgeschehen über alles und legen stets großen Wert auf das Team Building. Teamgeist mag so manche Unebenheit in der Anwendung der Methode ausbügeln. Um es kurz zu machen, der Mensch ist uns wichtig.

Frage: Was hat die Methode mit dem Faktor Mensch zu tun?
Antwort: Viel

 

Was haben LeSS und SAFe gemeinsam?

  • Agilität im Sinne von: der Kunde / Auftraggeber muss nicht schon vor Projektbeginn ein umfangreiches Lastenheft für das gesamte Projekt liefern, sondern kann nach und nach – je nachdem, was ihm gerade wichtig ist – die ausformulierte Anforderung zur Verfügung stellen. 
  • Die umsetzenden Einheiten sind zumeist Scrum Teams, die cross-functional und selbstorganisierend sein sollen.

Das sind noch nicht alle Gemeinsamkeiten, doch die reichen für das, was hier als Thema behandelt werden soll, schon einmal aus.

 

Was hat LeSS nicht oder nicht in dem Maße wie SAFe?

  • LeSS hat weniger Struktur und Formalismus als SAFe.
  • LeSS setzt in noch höherem Maße auf die Selbstorganisation der Teams als SAFe. 

Das zeigt sich unter anderem am nicht mehr Vorhandensein der Rolle des Release Train Engineers (RTE), dem Methodenexperten für das Zusammenspiel der einzelnen Scrum Teams und noch viel mehr am Wegfall der teamspezifischen Product Owner. LeSS sagt: Ein Product Backlog, ein Product Owner.

Was für Auswirkungen hat es auf ein Projekt und die darin und daran arbeitenden Menschen, wenn von SAFe auf LeSS umgeschaltet wird?

 

Auswirkungen des „switches“ von SAFe zu LeSS

Der eine „Über-Product-Owner“ wird schwerlich die Anforderungen für alle – wenn nicht gar viele – Scrum Teams (aus-) formulieren können. Er – respektive sie – wird wohl eher wie der Product Manager in SAFe das übergreifende High Level Know-how haben und mehr oder minder die RoadMap festlegen. Ergo werden in Ermangelung eines eigenen Product Owners wohl die Teams selbst die Anforderungen – meist in Form von User Stories – ausformulieren müssen. Um dieser Aufgabe nachkommen zu können, müssen die Teammitglieder einen sehr viel intensiveren Kontakt zu den relevanten Stakeholdern, den Wissensträgern, unterhalten; d. h. mehr Kommunikation, mehr Stakeholder Management.

In Ermangelung des Product Owners, der in SAFe oftmals die Abstimmung und Koordination zu fachlichen Abstimmungen zwischen den Teams initiiert und orchestriert, dürfen das die Teams jetzt selbst machen. All das erfordert mehr Selbstorganisation

Es gibt noch einiges mehr an Unterschiede, doch reichen die hier benannten aus, um die Herausforderungen darzulegen, die sich durch die Unterschiede zwischen LeSS und SAFe in Kombination mit bestimmten Kulturen innerhalb der (Scrum) Teams ergeben.

 

Was hat das nun alles mit KULTUREN zu tun?

Haben Sie schon einmal mit Indern oder Chinesen zusammengearbeitet? Haben Sie schon einmal die (wahrscheinlichen) Auswirkungen der Unterschiedlichkeit im kulturellen Sinne auf das Daily Business innerhalb von Projektarbeit wahrgenommen? Nein, noch nicht? Seltsam, ich schon.

Kultur steckt in jeder Zelle des Seins der Menschen und kann nicht einfach mal eben abgestreift werden; soll es vielleicht auch gar nicht.

Inder und auch Chinesen sind in der Regel nicht sehr kommunikativ Fremden gegenüber. Inder und auch Chinesen tun sich oftmals viel schwerer darin, gegenüber Management auch mal NEIN zu sagen. Die hier erwähnten Inder und Chinesen sind nur stellvertretend für alle Kulturen genannt, die Fremden oder einem Management gegenüber einfach ein bisschen weniger Kommunikativ sind. 

Ich empfehle hier einmal die Untersuchungen von Geert Hofstede zu sichten, der sich intensiv mit den kulturellen Einflüssen auf das Projektgeschehen befasst und anhand der Aspekte

  • Machtdistanz,
  • Individualismus,
  • Maskulinität,
  • Ungewissheitsvermeidung,
  • Langzeitausrichtung und
  • Nachgiebigkeit

untersucht hat.

Um noch etwas klarzustellen: Ich möchte hier ausdrücklich unterstreichen, dass Menschen asiatischer Herkunft oder irgendeiner anderen Nation / Kultur sehr wohl fähig und / oder willens sind, in Projekten zu arbeiten, diese zu leiten und / oder gute Qualität zu leisten. Mir ist es wichtig darauf hinweisen, dass es angebracht ist, die kulturellen Aspekte des gemeinsamen Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Kulturen zu betrachten und zu berücksichtigen. 

Die hier beschriebenen Aspekte und Situationen entsprechen meinem persönlichen Erfahrungsschatz. Ich war einige Jahre im Ausland tätig und arbeite auch hier in Deutschland oftmals mit multikulturellen Teams zusammen. Häufig stellen die kulturellen Unterschiede eine größere Herausforderung dar, als es die Sprache ist. Diesen Blog habe ich mit einigen indischen und chinesischen Kollegen besprochen, bevor ich ihn veröffentlicht habe. Die Kollegen konnten mir hier in meinen Erfahrungen und Ansichten vollumfänglich zustimmen.

 

Conclusio

Wie soeben umfangreich dargestellt, beinhaltet LeSS weniger Struktur als SAFe. Der Switch von SAFe zu LeSS kann also in einem Projekt, in dem der Reifegrad in Bezug auf die Agilität noch nicht als hoch zu bezeichnen ist, ein beträchtliches Risiko darstellen. 

Die Berater der GesAPro zeichnen sich durchweg alle durch ein hohes Maß an Menschenverständnis aus und können daher in optimaler Art und Weise dabei unterstützen die richtige Methode für Ihr Projekt zu finden und aber auch im multikulturellen Miteinander eine besseres gegenseitiges Verstehen und damit eine bessere Performance zu erzielen.

Methode,Staffing
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